Geschichte ist ein Synonym für den Respekt vor den Verdiensten anderer, wie auch der Appell, an ihre Unverdienste doch bitte nicht weiter anzuknüpfen und die an ihr weitgehend Unbeteiligten doch bitte nicht weiter aufzuknüpfen.
Geschichte ist ein Spekulationsobjekt, man gelangt nur hinein durch Besetzung.
Geschichte, das ist sowohl der Schnee von Gestern als auch Das Erdbeben in Chili. Petrefakt und Inklusie. Ruine und Reiterstandbild.
Geschichte ist ein Donnerwort für Blitzgneißer. Listen. Zahlen. Zeitleisten. Geschichte, das hieß, sich permanent versegeln und alles nach Orten und Menschen benennen, die es schon gibt. Eigentlich eine sehr einfallslose Disziplin.
Geschichte, das ist Steins Kulturfahrplan, mittlerweile so sehr Geschichte wie in Zeiten von Suchmaschinen Kulturfahrpläne.
Geschichte macht sich meist bemerkbar wie der Eisberg bei der Titanic. Aber schön ist es dann doch, zumindest der Ursache seines nunmehr nicht mehr zu verhindernden Kenterns noch für ein paar Minuten gewahr zu werden.
Geschichte fand eigentlich schon immer ohne mich statt, und warum sollte ich mich für etwas interessieren, was mich zwar garantiert umbringt, aber sich einen Dreck um meine Existenz geschert haben wird.
Geschichte ist leider nicht zukunftsfähig und das Futur II halte ich nicht erst seit Christa Wolf für ein fehlgeleitetes Zeitempfinden der sonst eher lebensfrohen Gattung Mensch. Vielleicht mag ich darum Städte, die sich so rasend schnell verändern. In ihnen ist alles schon, bevor es Geschichte werden kann, Geschichte. So schnell vorbei wie eine Kurzgeschichte und so zerstörerisch wie sieben Achtel all dessen, was Geschichtsbücher nie verzeichnen werden, zum Beispiel den Tod eines Räubers am 1. Juli 2010 in Sampas Gartenstadt Jardims. Bewaffnet mit einer Spielzeugpistole, erschossen von einem bedrohten Autofahrer, in der Straße, in der man eine Shooting Szene für die Telenovela Uma Rosa com Amor – Eine Rose mit Liebe – drehte. Verblutet unter dem Verdacht der Fiktion. Ironie der Geschichte, Geschichte der Ironie: Liebesgrüße aus São Paulo, oder man stirbt nur zweimal.
dear sabine:
me seduce tu idea del horario cultural porque me remite a lo que para mí es la Historia: un oratorio cultural. Aceptemos un hecho innegable, a pesar de que algunos seamos partidarios de la Historia y otros no, perseguimos el mismo fin: sacar el mejor partido de ella. En ese sentido, podemos afirmar una cosa: todos, incluidos, sus detractores, estamos construyendo la Historia, nuestra Historia, tú Historia, todos contribuimos a ese absolutismo aberrante y abyecto que será conocido como La Historia, esa que nos venderán en bolsas de papas fritas y que nos atragantaremos como los glotones del siglo. La Historia es comida chatarra. Una gran saludo. Gracias por tu texto.
Hola Sabine!
Dices que la historia es una disciplina poco creativa. Por un lado estoy totalmente de acuerdo: tal vez por eso la frase hecha que reza que la historia se repite o es una serpiente que se muerde la cosa. Por otro lado, no estoy tan de acuerdo pues la historia en cada una de sus versiones representa una apuesta a la creatividad y a la ficción. Creo que la historia es una mezcla imposible de creación y repetición, màs que círculos exactos hace òvalos disparejos y superpuestos. Pero a quièn le importa! Sea como fuere, la historia a mì no m incluye de ninguna manera.
El relato del ladròn ficticio con su pistola de juguete es paradigmático!
Un beso desde este tròpico!
(en estos momentos me encuentro en Venezuela)
Ups! quise decir: „cola“ en la tercera lìnea!