alemán – Los Superdemokraticos http://superdemokraticos.com Mon, 03 Sep 2018 09:57:01 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.8 Wie schreibt man Danke auf Ungarisch? http://superdemokraticos.com/danke/wie-schreibt-man-danke-auf-ungarisch/ Fri, 21 Oct 2011 08:23:19 +0000 http://superdemokraticos.com/?p=5420

Wir hatten Glück: Wir fanden die Cartonera von Budapest auf dem Burgberg.

Köszönöm.

Unser Haus erweitern. Die Ost-Front öffnen und mit den beiden Sprachen, die wir haben, versuchen, mit anderen Sprachen, anderen Kulturen zu kommunizieren. Ja, so könnte es  sein. Wäre schön. Ungarisch ist eine wirklich komplizierte Sprache, und dennoch kann sich heute niemand mehr nirgendwo fremd fühlen: Teile eine Donnerstagnacht, trink Wein in Debrecen, unterhalte dich auf Deutsch und höre im Hintergrund die Fabulosos Cadillacs… Das ist die globalisierte Welt! Egészségünkre! (Für eine original ungarische Erfahrung empfehlen wir: ein Schnapsglas halb voll Rum, halb voll Wodka, eine Zitronenscheibe, braunen Zucker auf der Zitronenscheibe, den Zucker anzünden, warten bis er karamelisiert und dann wie Tequila trinken. Juci Wodka, das Beste, um den Kopf zu verlieren.)

In unserem Körper bleibt ein positives Gefühl, wir haben uns in die Tomaten verliebt und in dieses liebenswürdige Land. Sind glücklich darüber, dass wir an der Universität von Debrecen, am Institut für Germanistik sein durften und die dortigen Studenten treffen konnten. Wir hätten gerne mehr Zeit gehabt, um sie besser kennen zu lernen, um noch mehr mit ihnen zu lachen, so wie mit unseren Stadtführerinnen Kitti und Judit.

Aus dem Hauptquartier von Los Superdemokraticos in Berlin senden wir unseren herzlichsten Dank an Barbara Eder und Krisztina Kovacs, die Dozentinnen und Verantwortlichen für die Ideen und Koordination der kulturellen Aktivitäten des Instituts.Vielen Dank auch an unseren deutschen Verlag, den Verbrecher Verlag, für seine Unterstützung, an die Universität, dass sie uns ihre Türen öffnete und natürlich auch an das Deutsche Kulturforum Debrecen für seine Mithilfe. Wir hoffen sehr, euch alle bald wiederzusehen!

Übersetzung: Barbara Buxbaum

]]>
Mit unserer Berliner Schnauze… http://superdemokraticos.com/laender/deutschland/mit-unserer-berliner-schnauze/ http://superdemokraticos.com/laender/deutschland/mit-unserer-berliner-schnauze/#comments Thu, 01 Sep 2011 07:03:33 +0000 http://superdemokraticos.com/?p=5023 Ich beginne dieses Editorial mit dem körperlichen Drang, einen Spaziergang über ein Minenfeld machen zu wollen. Es liegt nicht daran, dass ich nicht genauestens definieren könnte, wie das Bild des typischen Deutschen im spanischsprachigen Raum, möglicherweise sogar weltweit, ist. Nein, ganz im Gegenteil, seit 14 Jahren beantworte ich immer wieder dieselben Fragen. Aber wenn alles so kalt ist, wie man denkt, so strikt, so rassistisch, wenn die Sprache unaussprechlich ist und den Deutschen jeglicher Sinn für Humor fehlt – warum tue ich mir das dann an? Warum bleibe ich? Warum lebe ich hier?

Die Welt, zumindest meine Generation, hat ein Bild von Deutschland, für das nicht die Deutschen selbst, sondern die US-Amerikaner verantwortlich sind. Deshalb ist „Heil Hitler“ wohl das erste, was ein Deutscher in meinem Land als Grußformel hören wird. Das liegt einerseits an der totalen Unkenntnis der deutschen Geschichte und andererseits an den Hollywood-Filmen, durch die dieses Klischee am Leben erhalten wird. In meinem Fall wird die Tatsache, mich in einer so verzwickten Sprache verständigen zu können, als eine hervorragende Leistung angesehen, da außer für Philosophiestudenten Deutsch in den meisten westlichen Ländern seit langem keine Weltsprache mehr ist.

Die Deutschen haben nicht gerade den Ruf freundlich zu sein, nicht einmal innerhalb Europas. Daher kommt es auch, dass sich bei der Zunahme an Inner-EU-Beziehungen, Englisch langsam als die Sprache unter den jungen Leuten aufdrängt, auch in den Straßen Berlins. Niemanden kann das spektakuläre Scheitern der „Blauen Karte“ verwundern, einer limitierten und bürokratischen Version der US-amerikanischen Green Card, mit welcher die Deutschen eine Zeit lang versuchten, das Profil der Migranten zu verbessern, die in die Bundesrepublik Deutschland kommen.

Hier in Deutschland wartet ein Großteil der Gesellschaft diskursiv darauf, dass ihre Migranten sich integrieren, aber die Mehrheit der darauf ausgerichteten Programme prallen auf dieses Gefühl der autarken Überlegenheit, die von Anfang an jegliche produktive Annäherung verhindert. Von der Regierung angebotene Sprachkurse sind hierfür das anschaulichste Beispiel: Sie sind nicht dazu gedacht, die Neugier derjenigen, die aus Interesse an der Kultur hierherkommen, zu stillen. Es scheint, als wäre es für die Deutschen absolut unbegreiflich, wie jemand, der seine fünf Sinne beisammen hat, die Entscheidung treffen könne, dieses Land besser kennenzulernen, etwas darüber zu lernen. Die Integration auf dem Arbeitsmarkt zielt darauf ab, die Migranten in die Dienstleistungskette zu integrieren anstatt sie als Individuen zu akzeptieren. Es scheint so, als ob die Regierung oder die Gesellschaft selbst nicht in der Lage seien, den Intellekt der Neuankömmlinge anzuerkennen und zu akzeptieren, und das, obwohl unsere Generation hier auch weltoffen ist. Die Regierenden repräsentieren uns nicht.

Deshalb soll das Bild, das wir als Los Superdemokraticos über Deutschland zeigen wollen, das genaue Gegenteil der klassischen Klischees sein, die dieses Land und seine Traumata verfolgen. Los Superdemokraticos sind ein weiterer Beweis dafür, ebenso wie die Initiative junger mehrsprachiger Deutscher DeutschPlus oder der Zusammenschluss Neue Deutsche Medienmacher, dass sich Thilo Sarrazin und viele andere rechtspopulistische Politiker täuschen, wenn sie versuchen, uns davon zu überzeugen, dass die Integration gescheitert ist oder dass der eigentümliche deutsche Charakter unerschütterlich ist. Denn wenn das so wäre, würde Kreuzberg nicht existieren, aber es existiert. Unsere alternative deutsche Gesellschaft ist reich an Erfahrungen, an Facetten, an Akzenten und erfüllt von einer menschlichen Wärme, die jeden überrascht. In unserem Kontext existieren nur Bürger, die gemeinsam eine neue Gesellschaft erschaffen, in der Lachen zum Tagesgeschäft gehört und Deutsch unsere lingua franca ist.

Im September, im Monat der Wahlen in Berlin, schreiben unsere Autoren über die verschiedenen Aspekte des Deutschseins und des Bildes, das dieses Land inne hat. Damit wollen wir dazu beitragen, dass sich die Missverständnisse auflösen. Das Deutsch, das wir sprechen, ist intelligent und unterhaltsam, auch wenn es grammatikalisch nicht immer perfekt ist. Die „Berliner Republik“, die wir repräsentieren, ist jung, multikulturell und weltoffen. Sie hat Regierende verdient, die wacher und in der Lage sind,sie zu verstehen. Wir denken nicht daran, unsere Berliner Schnauze zu halten …

Übersetzung: Barbara Buxbaum

]]>
http://superdemokraticos.com/laender/deutschland/mit-unserer-berliner-schnauze/feed/ 3