Die Nichtbesiedelung der weißen Flecken

Halten Sie Kontakt zu Ihrer Brieffreundin in Paris! Nutzen Sie die automatische Übersetzung von Emails und Chats in Google Mail. (Text auf der Seite von Google Translate)

Der Regisseur von Star Wars, George Lucas, wurde einmal in einer deutschen Talkshow nach dem wichtigsten Satz seiner Trilogie gefragt. Als er antwortete „May the Force be with you“ verstand der Synchronübersetzer diesen Satz als „May, the Forth, we with you“ und sagte: „Am 4. Mai sind wir bei Ihnen“. Diese Anekdote, die uns das Blog Übelsetzt überliefert, ist nicht nur amüsant, sondern erhellender als jede Übersetzungstheorie. Mit einer Übersetzung, sei sie richtig oder falsch, entsteht eine neue Realität, auf einmal befinden wir uns in einem Macht- oder in einem Mai-Diskurs.

Im Deutschen trägt das Verb „übersetzen“ eine Bewegung in sich: das Übersetzen auf einem Boot von einem Ufer an das andere. Wer das Boot steuert, bestimmt, wo am Ufer angelegt wird, entscheidet sich für eine Richtung. Übersetzer sind Bootsführer, Skipper, Seeleute, die Untiefen, Unschärfen und Unbestimmtheiten umschiffen müssen. Sie glauben weniger an Karten als an Intuition, weil sie weiße Flecken einfach weiße Flecken nennen.

Die Superdemokraten wären nicht zwischen drei Kontinenten (Amerika, Europa, Asia) hin- und hergereist, hätte es nicht unser Skipperteam gegeben: Anne Becker, Barbara Buxbaum, Marcela Knapp, Ralph del Valle und Rery Maldonado, unermüdlich die Gezeiten beobachtend, Routen definierend, Ausschau haltend nach dem Ein- und Ausgang im Hafen, auch Emailpostfach oder Blogartikel-Liste genannt. Wir haben sie gebeten aufzuschreiben, was sie auf ihren Unternehmungen erlebt haben. In den nächsten Tagen veröffentlichen wir ihre Texte, denn sie sind nicht nur die unsichtbaren Geister, die den Essays ihre Stimmen geliehen haben, sondern sie sind die Seelen unseres Blogs: Übersetzen ist eine Kraft, und die Kraft war mit uns. Google brauchen wir nur für Suchbewegungen, nicht für Text-Trips.

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